Fort und Shalamar Garten von Lahore

Mogulherrscher Akbar (1542–1605) begründete die Festung Lahore in Pakistan, wie sie heute bekannt ist. Er ließ im 16. Jahrhundert die vorhandene Substanz um- und ausbauen als Demonstration von Macht und Stärke. Die Bauwerke erhielten ihre typische Prägung durch roten Sandstein.
Die zweite Etappe des Ausbaus lag in der Regierungszeit von Jahangir (1569–1627). Hier kam in erster Linie weißer Marmor zum Einsatz, der Stil wurde künstlerisch. In der darauffolgenden Zeit unter Sha Jahan erreichte die Festung ihre Blüte.
Die Shalimar-Gärten in Lahore ließ Shah Jahan (1592–1666) um 1640 anlegen. Als Vorbild diente eine Anlage in Srinagar in Kaschmir. Die poetisch-symmetrische Gestaltung ist typisch für islamische Gärten als Spiegelbild des Paradieses.
Die Festung stellt durch den wechselnden Stil eine Landkarte durch die mächtigste Epoche des ehemaligen Mogulreiches dar. Rein zweckbestimmt am Anfang, dann der Kunst zugewandt, schließlich selber Kunstwerk. Das Aufeinandertreffen der islamischen Kultur mit aus Indien stammenden Traditionen führte zu einer einzigartigen Ausdrucksweise in Baukunst und Kultur.
Die Festung und die Shalimar-Gärten in Lahore in Pakistan wurden 1981 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Lahore wurde mehrfach zerstört, bis es in der Mogulepoche mit Festung und Garten dauerhafte Prägung erhielt. Im 12., 13. und 16. Jahrhundert suchte das Schicksal die Stadt heim. Die Ausdehnung und wachsende Macht des Reiches, das vor seinem Niedergang nahezu den gesamten indischen Subkontinent umfasste, machte dem ein Ende, bis die Briten nach Indien und in das heutige Pakistan kamen. Sie benutzten die Festung als Kaserne, bauten auf und rissen ab. So ist einiges vom Ursprung verloren gegangen.
Akbar begründete Macht und Ansehen, unter ihm entstanden die ersten der neueren Bauten. Unter Jahangir wurden die Arbeiten fortgesetzt, Shah Jahan gab allem eine musische Note und ließ große Freiheit bei der Gestaltung zu. Entgegen den heute wieder üblichen Verboten der Darstellung von Menschen, blühte ein breit gefächertes Ornamenthandwerk mit Darstellungen von Tieren, Menschen und Engeln.
Aurangzeb (1618–1707) leitete eine Kehrtwende ein. Unter ihm wurde der Islam asketisch, was auch an der Art und Weise der Architektur abzulesen ist.
Die Festung ist ein imposanter Bau, der über gewaltige offene und verschließbare Tore verfügt, die in die an ihre ursprünglichen militärischen Zwecke erinnernden Mauern eingelassen sind. Zwischen Höfen, Palästen, Zweckbauten und Unterkünften wandelt man durch Schatten und Licht. Beeindruckend ist der symmetrische Hof, den Jahangir anlegen lassen hat. Zu den herausragenden Gebäuden gehören der Palast des Akbar mit dem Balkon und der Spiegelpalast.
Die Treppe zum Bereich der Frau des Herrschers wurde so breit angelegt, dass mit Elefanten darüber Einzug gehalten werden konnte.
Mit seinen ursprünglich drei Terrassen folgte der Shalimar-Garten einem strengen Konzept, das dem ungeübten Auge in der Behaglichkeit zwischen Wasserfontänen und üppiger Bepflanzung entgehen mag. Dadurch wurde die streng eingehaltene Rangordnung zwischen den einzelnen Bevölkerungsschichten zum Ausdruck gebracht. Um den Garten zu bewässern, zog man seinerzeit Gräben bis zu den Bergen.
Das UNESCO Weltkulturerbe – Pakistan – Festung und Shalimar-Gärten in Lahore zerfällt zusehends und muss immer dringlicher restauriert werden. Im Jahre 2000 wurde es auf Antrag Pakistans auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.